Informationen zum Gradienten

Von folgenden Richtwerten des Temp kann der Pilot ausgehen.

Ein positiver Gradient existiert in Inversionen, es entsteht keine Thermik.

Ein Gradient von 0 (Isothermie) bis –0,2 ist zum Thermikfliegen ganz schlecht.

Ein Gradient zwischen –0,2 und –0,4 lässt auf schwache Inversionen und extrem schwache Thermik schließen. In der Höhe ist so ein Temp erwünscht, in Bodennähe ist er schlecht zum thermischen Fliegen.

Ein Gradient zwischen –0,4 und –0,5 deutet schwache Thermik an. Das ist gut um Thermikfliegen zu erlernen, es ist nicht zu turbulent in der Luft. Er ist zu gering, um große Strecken zu fliegen. Bei diesen Tempwerten dauert es lange, bis sich die Thermikblasen vom Boden lösen. Wenn sie sich lösen, steigen sie langsam auf und ziehen viel aufgewärmte Luft aus der Umgebung nach sich. Solche Blasen lassen sich einfach zentrieren, sind ruhig, kommen aber nur mit großen zeitlichen Abständen.

Ein Gradient zwischen –0,6 und –0,8 lässt auf starke Thermik schließen. Entsprechend turbulent ist es in der Luft. Das sind gute Werte für den großen Streckenflug.

Ein Gradient zwischen –0,9 und –1,0 lässt auf stärkste Thermik schließen, daneben aber auch stärkste Sinkbereiche. Da bei einem so hohen Temp die Thermikablösung sehr schnell stattfindet, lösen sich schon kleinste Blasen vom Boden und steigen sehr schnell auf. Es entstehen extrem bockige Verhältnisse. Das ist nicht so gut zum Thermik- und Streckenfliegen geeignet. Wenn bei diesen Temp-Werten keine Inversion in der Höhe gegeben ist – oder trockene Luft in der Höhe liegt – besteht hohe Gewittergefahr. Oder die aufsteigenden Kumuli werden zu groß und bedecken großflächig den Himmel, was wiederum die nachfolgende Thermikentwicklung erheblich behindert.

Vergleiche Bild 1,33 Seite 42.

„Idealtemp“ für starke und schöne, aber nicht bockige Thermik

Es wäre schön, wenn am Boden der Gradient eine Größenordnung von -0,6 hat, dann entstehen genügend oft und genügend starke Blasen.

Steigt der Gradient dann kontinuierlich auf Werte von -0,8 bis -0,9 ist das auch gut, damit die Blasen zügig nach oben weiter steigen.

Nun sollte er aber gegen Basishöhe langsam wieder abnehmen, so zirka -0,4, damit die Blasen langsam gestoppt werden und damit die Turbulenzen am Rand der Thermik kleiner werden.

Eine darüber liegende Absinkinversion verhindert Gewitter und trockene Luft in diesen Höhen verhindert, dass sich die Wolken ausbreiten.

Solch ein Tag ist ein Genuss für Piloten.Es gibt viel Thermik, nicht zerissen, breit, mit wenig Turbulenzen, oben raus ist die Thermik stark und die Basis ist hoch. Das sind die seltenen Tage für Rekordflüge.

Für Thermikeinsteiger ist es ruhiger, wenn der Gradient überall -0,5 bis -0,6 beträgt. Die Thermik ist breit und meist nicht zu turbulent. Je aktiver der Pilot fliegen kann, um so größer dürfen die Gradientwerte werden.

http://www.thermikwolke.de

Vielen Dank an Burkhard Martens aus dessen Thermikbuch hier einige Seiten zu finden sind.